Kamancheh-Unterricht in Ingolstadt

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Geschichtliches

Die Kamancheh hat eine lange Geschichte und ist tief in der musikalischen Tradition Persiens (des heutigen Iran) verwurzelt. Ihre Ursprünge gehen wahrscheinlich auf das antike Persien zurück, und ihre Entwicklung ist eng mit der Musik des Mittleren Ostens verbunden. Über Jahrhunderte hat sich das Instrument angepasst und verschiedene Formen angenommen, wobei der grundsätzliche Aufbau aus einem Resonanzkörper und einem langen Hals beibehalten wurde.

Die Kamancheh ist nicht nur in der persischen Musik von Bedeutung, sondern auch in den musikalischen Traditionen der umliegenden Regionen. Ähnliche Instrumente oder Varianten der Kamancheh finden sich in der Musik Armeniens, wo das Instrument als "Kamancha" bekannt ist, in Aserbaidschan, wo es oft "Kamancha" oder "Kamanche" heißt, sowie in der Türkei und in musikalischen Traditionen des Kaukasus.

Die Verbreitung der Kamancheh spiegelt die reiche kulturelle Vernetzung der Region wider, beeinflusst durch historische Handelsrouten wie die Seidenstraße, durch die verschiedene Kulturen, Traditionen und musikalische Stile miteinander in Kontakt kamen und sich gegenseitig beeinflussten. In jeder Region hat sich das Instrument leicht unterschiedlich entwickelt und wurde in lokale musikalische Kontexte integriert.

Die Kamancheh war und ist ein zentrales Instrument in der klassischen Musik des Iran und wird oft in der Kammermusik verwendet, wie etwa in einer Formation namens "Chamber-Ha", sowie in der Volksmusik. Die Kamancheh ist bekannt für ihre Fähigkeit, die menschliche Stimme zu imitieren und Nuancen hervorzubringen, die für die Interpretation komplexer Modalstrukturen, bekannt als "Maqam" oder "Dastgah", wesentlich sind.

Die Popularität und Wertschätzung der Kamancheh hat zu einer wachsenden Präsenz auf internationalen Bühnen geführt, insbesondere durch Virtuosen wie Kayhan Kalhor aus dem Iran, die das Instrument in der Weltmusik und in der Zusammenarbeit mit Künstlern aus verschiedenen musikalischen Traditionen bekannt gemacht haben. Infolgedessen wurde die Kamancheh weltweit von Musikern aus verschiedenen Kulturen angenommen und adaptiert, was zu neuen und innovativen Formen der musikalischen Expression führt.



Das Instrument

Die Kamancheh ist ein Streichinstrument, das oft als die "spike fiddle" des Mittleren Ostens bezeichnet wird. Sie zeichnet sich durch folgende charakteristische Merkmale aus:
  1. Resonanzkörper: Der Korpus der Kamancheh ist typischerweise klein und rund oder birnenförmig. Er kann aus verschiedenen Materialien gefertigt sein, beispielsweise aus Holz oder einem ausgehöhlten Kürbis, der mit Fischhaut oder Holz überzogen ist. Dieser Resonanzkörper produziert den einzigartigen, resonanten Klang des Instruments.
  1. Hals: Das Instrument verfügt über einen langen, schlanken Hals, an dessen Spitze die Saiten befestigt sind. Anders als bei westlichen Streichinstrumenten wie der Violine oder dem Cello hat die Kamancheh keinen ausgeprägten Wirbelkasten.
  1. Saiten: Traditionell hatte die Kamancheh drei Saiten, aber moderne Versionen haben häufig vier oder mehr Saiten. Diese Saiten können aus Darm, Seide oder heute meist synthetischem Material gefertigt sein.
  1. Stachel: Am unteren Ende des Instrumentenkörpers befindet sich ein spitzer Stachel, ähnlich dem eines Cellos oder einer Bassgeige. Dieser erlaubt es dem Spieler, das Instrument auf dem Boden oder auf dem Schoß zu balancieren und dabei den Resonanzkörper frei schwingen zu lassen.
  1. Stimmung: Die Stimmung der Kamancheh variiert je nach regionalen Traditionen und dem individuellen Stil des Musikers. In der iranischen Musik sind Quart- und Quintstimmungen verbreitet.
  1. Bogen: Der Bogen der Kamancheh unterscheidet sich von denen westlicher Streichinstrumente. Der Bogen hat traditionell ein leicht gewölbtes Erscheinungsbild und seine Haare sind oft lockerer gespannt.

Die Spielweise der Kamancheh erfordert vom Musiker viel Fingerspitzengefühl und Ausdrucksstärke, da die Töne durch die Positionierung der Finger auf den Saiten (ohne Bünde) und das Ziehen des Bogens erzeugt werden. Der Bogenstrich ist dabei ausschlaggebend für die Ausdruckskraft und die dynamischen Nuancen des Spiels. Die Kamancheh ist bekannt für ihren vielseitigen tonalen Charakter und wird oft für die Darbietung emotionaler und tiefschürfender Musikstücke verwendet. Sie ist ein typisches Solo-Instrument, obwohl sie in der traditionellen Kammermusik sowie in Ensembles auch eine wichtige Rolle spielt.


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